Der Kinzigsee entstand Ende der 70er Jahre als für den Autobahnbau in der Kinzigaue im Main-Kinzig-Kreis bei Langenselbold Erde ausgebaggert wurde in Form eines Restlochs. Der See steht im Wasseraustausch mit dem nahe gelegenen Ruhlsee und der Kinzig, über die er einen ständigen Eintrag von Phosphorverbindungen erfährt. Anfang der 90er Jahre kam es zu einem verstärkten Algenwachstum und deshalb von 1998-2004 zu einem Badeverbot. Erst im Frühjahr 2004 konnte mittels einer 6,2 m tiefen und 436 m langen schwimmenden Tauchwand eine saisonalen Teilrestaurierung im abtrennten Teilbereiches erfolgen und das Badeverbot für diesen Teilbereich wieder aufgehoben werden.
Beschreibung des Badesees
Nordwestlich von Hanau befindet sich südlich am Ortsrand von Langenselbold der zwischen A66 und Kinzig gelegene Kinzigsee. Der Kinzigsee entstand Ende der 70er Jahre in einem Restloch, als für den Autobahnbau in der Kinzigaue im Main-Kinzig-Kreis bei Langenselbold Erde ausgebaggert wurde. Der See steht im Wasseraustausch mit dem nahe gelegenen Ruhlsee und der Kinzig, über die er einen ständigen Eintrag von Phosphorverbindungen erfährt. Der See besitzt eine Wasserfläche von 23,3 ha, hat eine max. Tiefe von 15,1 m und eine mittlere Tiefe von 9,1 m. Aufgrund dieser Tiefe kann sich im Sommer eine stabile Temperaturschichtung innerhalb des Sees aufbauen, was sich günstig auf die Wasserqualität auswirkt. Am Nordufer des Sees befindet sich ein Campingplatz. Die große Besonderheit dieses Sees ist eine Tauchplane, die den Badebereich von dem Rest des Sees trennt. Außerhalb des Badebereiches wird der See auch recht intensiv zum Angeln, Windsurfen und Segeln genutzt.
Beschreibung der Badestelle
Die Zufahrt zum Badestrand erfolgt von der A66 wenige Meter über die L3271 Richtung Rodenbach/Neuenhaßlau. Gleich rechts folgt dann die Zufahrt über die Kinzigseestraße parallel zur A66, um dann links zum Parkplatz am Eingang zum Badebereich zu gelangen. Die Badestelle verfügt über einen großen Sandstrand der ca. 650 m lang ist mit anliegender Liegewiese am nordöstlichen Ufer. Am länglichen Südufer grenzt, nur durch einen breiten Wall getrennt, der Ruhlsee an. Die Uferzone ist mit Schilf, Gras, Buschwerk und Sträuchern bewachsen. Es sind Toiletten, Duschen, ein Kiosk und zwei Gaststätten vorhanden. Die durchschnittliche Besucherzahl liegt bei 750 Badegästen.
Mögliche Verschmutzungsursachen
Eine potenzielle hygienische Belastung aus Abwasser-, Mischwasser- oder Regenwassereinleitungen ist aufgrund des Kinzigzuflusses über den Ruhlsee möglich, jedoch bisher nicht nachweisbar. Ebenso ist bisher noch keine hygienische Gefährdung durch direkte Abspülungen vom Umfeld des Sees aufgetreten. Von Bedeutung sind theoretisch jedoch hygienische Belastungen bei Hochwasser der Kinzig, welches zu bestimmten Zeiten das gesamte Umfeld des Kinzigsees überschwemmt. Da diese Hochwasser-Ereignisse in der Regel jedoch selten während der Sommermonate vorkommen, haben sie kaum eine Bedeutung für die Keimbelastung in der Badesaison. Jedoch ist in den vergangenen Jahren eine hohe Anzahl an Wasservögel beobachtet worden, die zu erhöhten Keimzahlen führen können. Infolge der chemischen Behandlung des Badebereiches ist dort während des Sommers nur eine mäßig hohe Nährstoffbelastung des Wassers und deshalb auch nur eine mäßig erhöhte Algen-/Cyanobakterienentwicklung vorhanden. Bevor 2004 die Tauchfolie installiert wurde, musste in früheren Jahren gegen Ende der Badesaison im Badebereich regelmäßig eine Massenentwicklung von Cyanobakterien (sogenannter Blaualgen) festgestellt werden, die umgangssprachlich auch als Wasserblüte bezeichnet wird. Cyanobakterien können Stoffe ausscheiden, die sich nachteilig auf die Gesundheit der Badenden, durch z.B. allergische Reaktionen oder Hautreizungen, auswirken können. Das Gesundheitsamt gibt in diesen Fällen Verhaltensweisen bekannt, die von den Badegästen zu beachten sind. Unter ungünstigen Bedingungen ist jedoch noch immer eine zeitweilige Massenentwicklung möglich. Somit ist auch zukünftig eine kurzzeitige Cyanobakterienblüte und eine damit verbundene Beeinträchtigung des Badebetriebes nicht völlig ausgeschlossen.
Bewirtschaftungsmaßnahmen
Hinsichtlich der hygienischen Wasserqualität des Kinzigsees sind derzeit keine Bewirtschaftungsmaßnahmen erforderlich. Bei einer großen Wasserblüte von Cyanobakterien kann das Gesundheitsamt für das Baden bestimmte Verhaltensweisen empfehlen oder vorübergehend vom Baden abraten. Die Verwendung der Tauchfolie und die gezielte Behandlung des Badebereiches ist, solange das Kinzigwasser weiterhin in den See gelangt, auch zukünftig nötig, um nicht wieder verstärkte Algenblüten von Cyanobakterien in den Sommermonaten zu erhalten. Als Bewirtschaftungsmaßnahme wird in unterschiedlichen Abständen ein Eisensalz-Kalkgemisch in den See eingebracht. Hierdurch wird das Phosphat gebunden und der pH-Wert auf einen haut- und umweltverträglichen Wert eingestellt.