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Wie sich Demenzkranke fühlen…

Die Demenzbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises Simone Grecki-Runde organisiert im Rahmen der Lokalen Allianz für Demenz auch dieses Jahr mit verschiedenen Städten und Gemeinden Vorträge rund um das Thema Demenz, das viele Menschen in den kommenden Jahren vor Herausforderungen stellen wird. So auch in Langenselbold in Zusammenarbeit mit der kommunalen Seniorenberatung.

Grecki-Runde informierte zunächst in einem kurzen Vortrag über die wichtigsten Eckdaten rund um das Thema, die steigenden Zahlen der Betroffenen und der Anforderungen an die Gesellschaft. Es folgte ein kurzer Filmvortrag, in dem eine demenzkranke Frau über ihren Alltag und die Gefühle, mit denen sie sich auseinandersetzen muss, berichtete. Hoffnung machte den ca. 15 Zuhörerinnen und Zuhörern, dass die Protagonistin trotz der schlechten Prognose dankbar war für alles, was noch funktioniert: gemeinsame Spaziergänge mit ihrem Mann, gemeinsames Einkaufen, etc. Grecki-Runde will mit dem Vortrag Mut machen und aufzeigen, dass auch im Alltag mit Demenzkranken viel Freude und schöne Erlebnisse möglich sind.

In der folgenden halben Stunde luden Christina Hehn-Reis, Leiterin der seniorengerechten Wohnanlage der Kathinka-Platzhoff-Stiftung in Hanau und Pflegefachkraft Jenny Aplterstedt die Anwesenden zu einem Selbsterfahrungs-Parcours ein. Verschiedene Holzkästen, an deren Rückwand ein Spiegel schräg angebracht war, beinhalteten fast unlösbare Aufgaben. Beispielsweise war es fast unmöglich eine Glasmurmel mit einem Holzlöffel aus einer Schüssel zu entnehmen, wenn man dies mit dem Blick über den Spiegel tat. Das Anziehen und Zuknöpfen einer Kittelschürze mit übergroßen Bauhandschuhen brachte einige Besucherinnen und Besucher zur Verzweiflung, aber auch das Einprägen einer verwinkelten Strecke auf einem Stadtplan schien eine schier unlösbare Aufgabe zu sein. Gefühle wie Ungeduld, Stress, Wut oder Resignation kamen auf. Genau darauf zielt der Parcours ab: Wie fühlt sich ein dementer Mensch?

Die oben genannten Gefühle treten bei demenziell Erkrankten häufig auf, zusätzlich stoßen sie oft in ihrem Lebensumfeld auf Unverständnis. Die an diesem Nachmittag Anwesenden werden in Zukunft sicher viel mehr Verständnis und Geduld im Umgang mit Eltern, Großeltern oder Ehepartnern aufbringen und hoffentlich zu Multiplikatoren, so wünschen es sich zumindest die drei engagierten Referentinnen Aplterstedt, Grecki-Runde und Hehn -Reis.

Der „Mitmach“-Vortrag wird am 23.04. in Wächtersbach, am 01.10. in Rodenbach und am 23.10. in Schlüchtern angeboten. Informationen zu diesen und noch mehr Angeboten gibt es in der Tagespresse und auf der Internetseite des Main-Kinzig-Kreises: www.mkk.de

Corinne Stuttmann
06184 802-403
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Familien- und Jugendförderung, Seniorenberatung


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