„Schieb den Gedanken nicht weg“
Wie können wir Kinder vor sexueller Gewalt schützen?
„Schieb den Gedanken nicht weg“ ist eine gemeinsame Kampagne vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMfSFJ) und der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM)
Inhalt der Kampagne ist, die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, dass sexuelle Gewalt vor allem im engen Umfeld von Kindern und Jugendlichen stattfindet.
Die aktuelle Plakatkampagne der Lawine e.V. Hanau in Kooperation mit dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau macht in der Zeit von 06.-17.11. Station im Langenselbolder Rathaus. Bürgermeister Timo Greuel war es wichtig, diese Kampagne auch in die Gründaustadt zu holen: „Es ist eine gesamt-gesellschaftliche Aufgabe, die Augen nicht zu verschließen und genau hinzuschauen“, so der Rathauschef, der sich gleichzeitig bei allen Beteiligten für die Initiative bedankte.
Als auf sexuelle Gewalt spezialisierte Fachberatungs- und Anlaufstelle für die Stadt Hanau und den Main-Kinzig-Kreis ist es Lawine e.V. sehr wichtig, diese Kampagne in die eigenen Aktivitäten zu integrieren und sie als „Roadshow“ im lokalen Einzugsbereich zu installieren. Die Ausstellung in Form eines begehbaren Plakates, welches wie ein häusliches Zimmer anmutet, kann von der Öffentlichkeit oder z.B. von Schulklassen besucht werden.
Beim Infoabend „Schieb den Gedanken nicht weg“, der am 15. November um 19:30 Uhr im Großen Saal des Schlosses in Langenselbold, Schlosspark 3, stattfindet, wird Roberta Bandel, Mitarbeiterin der Lawine e.V. Hanau, das Thema nochmals intensiver beleuchten.
„Es ist mehr als wahrscheinlich, dass es auch in Ihrem Umfeld Kinder, Jugendliche und Erwachsene gibt, die von sexueller Gewalt betroffen sind. Von den meisten wissen wir es nicht, weil es Betroffenen schwerfällt, sich jemandem anzuvertrauen, aber auch, weil wir das Thema oft wegschieben.
Nur wenn Erwachsene im Umfeld sensibilisiert sind und Verantwortung für den Schutz der Kinder übernehmen, kann die Stärkung von Kindern langfristige Effekte haben“.
Am Infoabend wird der Schwerpunkt im ersten Teil auf der Information, dem Ausmaß und der Strategien von Tätern und Täter*innen zum Thema sexualisierte Gewalt an Kindern sein. Ziel ist das Hintergrundwissen zu sexuellem Missbrauch zu erweitern und somit sicherer im Umgang mit dem Thema zu werden.
„Im zweiten Teil möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen, Ihnen Anregungen geben um Kinder zu stärken und sich frühzeitig Hilfe zu holen. Situationen, die grenzüberschreitend sind, frühzeitig einschätzen und bewerten zu können. Es geht um Themenbereiche wie „mein Körper, Gefühle, Grenzen und Geheimnisse“. Denn Kinder die über ihren Körper Bescheid wissen und ihren Gefühlen vertrauen holen sich eher im richtigen Augenblick Hilfe. Selbstbestimmung, Hilfe und Unterstützung, Aufwachsen ohne Gewalt – diese Rechte hat jedes Kind in Deutschland.
„Wenn Kinder lernen sollen, auf ihre Grenzen zu achten und diese zu schützen, braucht es ein Umfeld, das sie dabei unterstützt und diese Entwicklung akzeptiert“, so Bandel abschließend.
Weitere Informationen gibt es bei der Familien- und Jugendförderung der Stadt Langenselbold. Tel. 06184 802403. www.langenselbold.de