In einer Pressmitteilung nimmt Erster Stadtrat Benjamin Schaaf (parteilos) zu den Forderungen der Jungen Union Langenselbold-Gründau für die Einführung des On-Demand Angebots „Carlos“ der Kreisverkehrsgesellschaft Main Kinzig und der sich damit einhergehenden sowie zu erwartenden politischen Diskussion Stellung.
„Ich beobachte das Bewerben des Pilotprojekts durch die Junge Union bereits seit seinem Beginn Mitte Juli und sehe dem Ergebnis grundsätzlich gelassen und aufgeschlossen entgegen.“, so Erster Stadtrat Schaaf. „Das Pilotprojekt „Carlos“ der Kreisverkehrsgesellschaft steuert grundsätzlich in die richtige Richtung.“, erklärt Schaaf weiter. „Als für den öffentlichen Personennahverkehr verantwortlicher Dezernent beschäftige ich mich gemeinsam mit der Verwaltung und in Absprache mit Bürgermeister Greuel bereits seit geraumer Zeit mit diesem Konzept. Ich habe mich jedoch ganz bewusst und aus sachlichen Gründen nicht für die Teilnahme an der Pilotprojektphase entschieden. On-Demand Angebote zielen als Ergänzungsangebot zum klassischen Bedienungskonzept konkret auf individuelle Lücken oder fehlende Mobilitätslösungen innerhalb der Kommunen ab und sollen diese in flexibler Weise schließen.“, erläutert der Erste Stadtrat. Langenselbold verfüge bereits über ein sehr gutes ÖPNV Angebot, welches mit dem Langenselbolder Stadtbus die innerörtlichen Bedarfe über ein breites Spektrum bis hin zum Bahnhof und in die Gewerbegebiete abdecke und mit einem jährlichen Betrag in Höhe von 500.000 Euro bezuschusst. Eben dieser Umstand zeige die Unterschiede beispielsweise zu den Gemeinden Freigericht und Rodenbach, wo eben diese Angebote in dieser Qualität und Quantität nicht vorgehalten werden.
„Wir haben eine potentielle Teilnahme zum Zeitpunkt der Initiierung des Pilotprojekts inhaltlich ausgiebig geprüft, diskutiert und dezernatsübergreifend kein Erfordernis für die Teilnahme an der Pilotphase erkennen können, was auch anlassbezogen vor wenigen Monaten im Magistrat thematisiert wurde.“, informiert Schaaf. Einen Bedarf „on top“ zum bestehenden Angebot, welches trotz aktueller Bundesbezuschussung rund 50.000 bis 100.000 Euro an jährlichen Kosten mit sich bringen würde, kann der hauptamtliche Erste Stadtrat nicht erkennen. Zumal die Bundeszuschüsse des Projekts des Main-Kinzig-Kreises lediglich bis Ende des Jahres 2024 zugesagt sind und eine Fortführung der finanziellen Unterstützung aktuell ungesichert ist.
„On-Demand Verkehr ist der Schlüssel zu einem noch bedarfsorientierterem Nahverkehrsangebot und langfristig auch zu einem wirtschaftlicheren Betrieb.“, ist der Erste Stadtrat überzeugt. Es brauche speziell für Langenselbold jedoch kein ungeprüftes Aufsatteln eines zusätzlichen Angebots, sondern ein auf Erhebung von Fahrgastverhalten und -erfordernissen konzeptioniertes Spektrum an Mobilitätslösungen, im Einklang mit dem klassischen Bedienungskonzept des Linienverkehrs, beispielsweise für den zumeist gebündelt auftretenden Pendlerverkehr.
„Die Verantwortlichen der Stadt Langenselbold werden die angekündigte Evaluierung zum Verlauf der Pilotphase des „Carlos“ durch die Kreisverkehrsgesellschaft und den zuständigen Kreisbeigeordneten sehr genau beobachten und den Bereich des ÖPNV in Langenselbold wenn möglich zum richtigen Zeitpunkt mit On-Demand Angeboten ergänzen.“, ist sich Erster Stadtrat Schaaf sicher und führt abschließend aus: „Ich bin überzeugt, dass wir zukünftig durch eine gezielte und reduzierende Anpassung des klassischen Linienverkehrs, der auf die wesentlichen Bedarfe unserer Bürgerinnen und Bürger gründet und in Kombination mit On-Demand Verkehr, einerseits in optimierter Weise für die Fahrgäste und andererseits mit wirtschaftlichen Vorteilen für den städtischen Haushalt, den ÖPNV zukunftsorientiert gestalten können. Dies ist das erklärte Ziel des Magistrats, im Besonderen mit Blick auf die nächste Neufassung des Nahverkehrsplans.“
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